Kleinteile/Lebensmittel in der Kindertagespflege
Warum ist das Thema wichtig?
- Säuglinge und Kleinkinder nehmen in ihrer oralen Phase fast alles in den Mund, was sie greifen können.
- Die Atemwege von Kleinkindern sind noch klein und eng.
- Kleinkinder besitzen noch nicht alle Zähne, um richtig kauen zu können.
- Der Schluckreflex von Kleinkindern ist noch unterentwickelt.
- Harte oder zähe Lebensmittel wie Nüsse und deren Schalen (besonders Erdnüsse), Bohnen
und Kichererbsen können Erstickungsunfälle verursachen. - Nicht mundgerecht geschnittenes Obst (z. B. Apfel, Weintraube), Gemüse (z. B. Möhre),Brot oder Fleisch können ebenfalls Erstickungsunfälle verursachen.
- Kleine Gegenstände werden auch in Ohren, Nase oder andere Körperöffnungen gesteckt.
- Kleinkinder gehen mit Spielmaterialien und anderen Gegenständen nicht immer „bestimmungsgemäß“ um. Werden diese zerstört, können Kleinteile entstehen.
- Spielzeuge älterer Kinder können zur Gefahr für jüngere Kinder werden.
- Fehlendes Gefahrenbewusstsein und Regelverständnis je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder.
Foto: Kristin Gründler/stock.adobe.com
Welche Gefährdungen sind möglich?
- Erstickungsgefahr z. B. durch das Einatmen kleiner Gegenstände durch die Nase oder durch Verschlucken (Verschluss der Luftröhre) von Kleinteilen
- Verätzung/Reizung der Schleimhäute
- Vergiftungsgefahr
- Verletzungen durch Verstopfen oder Verschließen von Körperöffnungen
Handlungsanleitung für die Praxis
- Bei der Beaufsichtigung von Kindern verschiedener Altersgruppen besonders aufmerksam sein, dass Kleinteile (z. B. Perlen, Erbsen, Münzen) für die Kleinsten unerreichbar sind. Die älteren Kinder dafür sensibilisieren, welche Gegenstände für die jüngeren Kinder zur Gefahr werden können.
- Gegenstände, deren Umfang kleiner als 31,7 mm ist, vermeiden bzw. aus der Reichweite der Kleinkinder entfernen. Zur Ermittlung lässt sich der „Kleinteile-Tester“ verwenden.
- Auf kindersicheres und altersgerechtes Spielzeug achten. Gekauftes Spielzeug muss die CE-Kennzeichnung tragen. Die GS-Kennzeichnung (Geprüfte Sicherheit) wird empfohlen. Gebrauchsanleitung und Warnhinweise des Spielzeugherstellers beachten.
- Damit Lebensmittel nicht zur Gefahr werden, die Haupt- und Zwischenmahlzeiten in ruhiger Atmosphäre und im Beisein der Kindertagespflegeperson einnehmen.
- Auf mögliche Gefahrenquellen im Außengelände wie, z. B. Steine, Eicheln, achten.
- Damit Nahrungsmittel nicht zur Gefahr werden, die Haupt- und Zwischenmahlzeiten in ruhiger Atmosphäre und im Beisein der Kindertagespflegeperson einnehmen.
- Regeln mit den Kindern für Mahlzeiten und Snacks vereinbaren (z. B. Kinder essen nur im
Sitzen, nicht beim Laufen oder Toben). - Nahrungsmittel sind für Kleinkinder nicht unmittelbar zugänglich.
- Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Brot oder Fleisch in für Kleinkinder mundgerechte Stücke schneiden.
- Das Nahrungsmittelangebot ist dem Alter, dem Entwicklungsstand und der Erfahrung des Kindes anzupassen.
Das ist besonders wichtig:
Verschluckbare Gegenstände sind für die Kinder unzugänglich aufzubewahren!
Das Nahrungsmittelangebot ist dem Alter, dem Entwicklungsstand und der Erfahrung der Kinder anzupassen.
Weiterführende Informationen
Diese Informationen können Sie hier als pdf-Datei herunterladen: Kleinteile/Lebensmittel in der Kindertagespflege