Houston wir haben ein Problem

Richtig lüften in Schulen – aber wie?

Anlässlich einer gemeinsamen Fachtagung der UK NRW, des GUVH und der LUKN mit dem Titel „Die gesundheitliche Relevanz von Innenraumluftbelastungen“ wurde die Frage im Rahmen von zwei Vorträgen beantwortet.

Dipl.-Ing. Ludger Hohenberger/UK NRW erläuterte in seinem anschaulichen Vortrag „Houston wir haben ein Problem“ die Problematik steigender CO2-Konzentrationen in Innenräumen. Ausgehend von den dramatischen Herausforderungen während der Apollo 13-Mission schlug er den Bogen zur CO2-Problematik in Innenräumen auf der Erde.

Die Botschaft seines Vortrages lautete: Die Innenraumluftprobleme in Klassenräumen sind im Prinzip dieselben wie seinerzeit im Apollo 13-Raumschiff. Das heißt: „Wir haben nicht zu wenig Sauerstoff in der Raumluft, sondern zu viel Kohlendioxid. Die Lösung auf der Erde ist hingegen relativ einfach und lautet Lüften, lüften und nochmals lüften“ (vergleiche insbesondere Folie 11,13 und 16 der Vortragsfolien)

An dem Vortrag von Herrn Hohenberger schloss sich nahtlos der Vortrag von Dr. Simone Peters vom IFA an, die zunächst die Anforderungen und Vorgaben an eine gesundheitlich zuträgliche Atemluft am „Arbeitsplatz“ und somit an die Lüftung darstellte. Bei der Gegenüberstellung mit den aktuell aufgrund der Corona-Pandemie formulierten Lüftungsempfehlungen zeigte sich, dass der überwiegende Teil der Anforderungen an die Lüftung unabhängig von der derzeitigen Pandemie bereits seit längerer Zeit bestand.

In einem weiteren Teil Ihres Vortrags erläuterte sie verschiedene Techniken von Luftreinigern und den daraus folgenden Eignungen für Innenräume. Mit Blick auf die bei Innenräumen bestehende CO2-Problematik zeigt sich jedoch, dass Luftreiniger bestenfalls eine Ergänzung zum ordnungsgemäßen Lüften darstellen, dieses jedoch keinesfalls ersetzen können. Räume, die nicht oder nicht ausreichend gelüftet werden können, durften und dürfen nach dem geltenden Arbeitsstättenrecht grundsätzlich gar nicht als Klassen- bzw. Arbeitsräume für längere Zeiten genutzt werden (vergleiche insbesondere Folie 10, 16, 18 und 29 der Vortragsfolien).

Illustrationen von Michael Hüter zur Fachtagung