Die Küche in der Kindertagespflege

Warum ist das Thema wichtig?

  • Die Küche dient als Wohn- und Lebensraum.
  • Sie übt eine hohe Anziehungskraft auf Kinder aus, weil sie ein spannendes Spiel- und Lernfeld bietet.
  • Kinder werden ihrem individuellen Entwicklungsstand entsprechend bei Tätigkeiten in der Küche, wie z. B. Kochen, Abwaschen, Abräumen, mit einbezogen.Kleinkindern fehlt je nach Alter und Entwicklungsstand
    • ein Regelverständnis sowie
    • ein Gefahrenbewusstsein.
  • Der Aufenthalt in der Küche erfordert besondere Achtsamkeit, da es z. B.
    • auch einmal hektisch zugehen kann,
    • verletzungsträchtige Gegenstände vorhanden sind,
    • Klettermöglichkeiten bestehen und/oder
    • verschiedene Anforderungen gleichzeitig bewältigt werden müssen.

Foto: Africa Studio

Welche Gefährdungen sind möglich?

  • Verbrennen, Verbrühen
  • Vergiften
  • Verätzen
  • Schneiden
  • Ersticken
  • Verletzen durch rotierende Geräte z.B. Handmixer
  • Quetschen, Prellen, Stoßen
  • Ausrutschen, Stolpern, Stürzen

Handlungsanleitung für die Praxis

  • Küchen in Kindertagespflegestellen werden je nach pädagogischer Konzeption, räumlichen Gegebenheiten sowie der Organisation der Verpflegung unterschiedlich genutzt.
  • Hinweis: Es wird unterschieden in
    • Wohnküchen (offene Küchen),
    • Küchen in separaten Räumen oder
    • Küchen, die nur für den privaten Bereich genutzt werden.
  • Für Kinder zugängliche Küchen müssen kindersicher gestaltet sein. Dazu können folgende Maßnahmen zählen:
    • Einrichtungsgegenstände weisen keine scharfen oder spitzen Ecken und Kanten auf.
    • Einsatz von Steckdosensicherungen
    • Einsatz von Herdschalterabdeckung und Herdschutzgitter
    • Das Backofenfenster ist geschützt z. B. durch wärmedämmendes Glas.
    • Einsatz von Schubladen- und Türstoppern
    • Verzicht auf herunterhängende Stromkabel
    • Alle elektrischen Geräte, wie z. B. Mixer, Brotmaschine, Bügeleisen und Fritteuse, außerhalb der Reichweite von Kindern aufstellen. Bei Nichtgebrauch den Stecker rausziehen.
    • Scharfe oder zerbrechliche Gegenstände verschlossen oder außerhalb der Reichweite der Kinder lagern.
    • Plastiktüten, Alkohol, Reinigungs-, Putz- und Lösungsmittel in einem abschließbaren Schrank oder außerhalb der Reichweite der Kinder lagern.
    • Nahrungsmittel sind für Kleinkinder nicht unmittelbar zugänglich.
    • Spülmaschinen-, Waschmaschinen- und Trocknertüren sind immer verschlossen.
    • Regale oder Vitrinen, die zum Klettern einladen, sind an der Wand zu befestigen.
    • Küchen, die nicht kindersicher gestaltet werden können, sind im Zugang z. B. durch eine Tür oder ein Kinderschutzgitter gesichert.
    • Kinder(hoch)stühle sind standsicher und verfügen über das GS-Zeichen.
    • Türen sind gegen Quetschungen zu sichern (Fingerschutzleiste).
  • Für die praktische Umsetzung heißt das:
    • Beim Kochen die hinteren Herdplatten verwenden.
    • Pfannenstiele o.ä. stets nach hinten drehen, so dass sie von Kindern nicht heruntergezogen werden können.
    • Wasserkocher oder Tassen mit heißen Getränken (Kaffee/Tee) nicht in Reichweite der Kinder stehen lassen.
    • Elektrogeräte nach Benutzung aus der Steckdose entfernen und nicht in Reichweite der Kinder aufstellen.
    • Zerbrechliches Geschirr oder Töpfe nicht in Reichweite der Kinder stehen lassen.
    • Verschluckbare Kleinteile (auch Lebensmittel) sind für die Kinder nicht ohne Aufsicht zugänglich.
    • Lebensmittel verschlossen oder außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
    • Auf trockene und rutschsichere Böden achten.
    • Auf herabhängende Tischdecken verzichten.
  • Es existiert ein sicherer Aufenthaltsbereich für die Kinder, während das Essen zubereitet wird.
  • Aus Gründen der Sicherheit und der Lebensmittelhygiene müssen Tiere aus der Küche ferngehalten werden.
  • Ebenfalls zu beachten sind folgende Handlungsanleitungen:
    • Gefährliche Stoffe und Produkte
    • Fenster und Türen
    • Kleinteile/Lebensmittel
    • Hundehaltung

Die Küche dient als Wohn- und Lebensraum, dennoch halten sich Kinder dort nicht unbeaufsichtigt auf.

Das ist besonders wichtig