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29. April 2009 - Tag gegen den Lärm

Lärm kann krank machen und stört den Unterricht

Lärm ist ein erheblicher Belastungsfaktor. Deshalb haben Experten der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen über einen Zeitraum von vier Jahren rund 600 Mal Lärmmessungen in Schulen und Kindertagesstätten vorgenommen. Die durchschnittlich gemessenen Lärmpegel lassen zwar keine dauerhaften Gehörschäden befürchten, jedoch führen erhöhte Geräuschpegel bei Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften, Kindern und Schülern zu Lärmstress und Konzentrations- und Lernschwierigkeiten. Darauf weist jetzt die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen anlässlich des internationalen Tages gegen den Lärm am 29. April 2009 hin.

Lärm kann krank machen. Dabei ist die Gehörschädigung durch zu hohe Lautstärken von gravierender Bedeutung. Bei der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen steht die Lärmschwerhörigkeit bei den anerkannten Berufskrankheiten an vorderer Stelle. Insgesamt wurden der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 695 potenzielle Lärmschwerhörigkeiten gemeldet. Schwerhörigkeit ist nicht die einzige Folge von zu hoher Lautstärke. Die dadurch eingetretene Beeinträchtigung zu kommunizieren kann zu sozialer Isolation führen und stellt damit eine psychische Belastung dar.

Darüber hinaus wirkt Lärm auf das vegetative und zentrale Nervensystem und löst unterschiedliche physiologische Reaktionen aus. Diese Wirkung ist unabhängig von der Lautstärke. Maßgeblich ist der störende Einfluss von Schall. Diese häufig auch als „Lärmstress“ bezeichnete Wirkung hat durch veränderte Kommunikationsformen auch Eingang in Schulen und Kindertagesstätten gefunden, wie die Messungen gezeigt haben. Zusätzlich geht mit einem hohen Lärmpegel eine Verschlechterung der Sprachverständlichkeit einher, was Einfluss auf das Lernvermögen der Schüler hat.

Zur Lärmminderung und Prävention rät die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen zu verschiedenen Maßnahmen technischer, organisatorischer und pädagogischer Art. Zunächst können schallabsorbierende Materialien in Räumen eingebaut werden. Dann sollte die Personenanzahl in einzelnen Räumen so weit wie möglich reduziert werden. Es hilft lautere Aktivitäten an andere Orte zu verlagern und schließlich sollte darüber nachgedacht werden, organisatorische Abläufe zu entzerren.Aus pädagogischer Sicht insbesondere in Kindertagesstätten helfen Rückzugsmöglichkeiten wie Ruheräume, Phasen von Unruhe durch etwas lautere Sing- oder Bewegungsspiele zu unterbrechen um anschließend wieder Ruhe und Aufmerksamkeit herzustellen oder Messgeräte mit optischen Anzeigen für Lärm, wie beispielsweise eine „Lärmampel“.

Unsere Pressemitteilung können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.