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Mit Kindern im Wald

Foto: pitopia/Francesca

Ein Ausflug in den Wald kann für Kinder ein echtes Abenteuer sein. Der Wald bietet neben der frischen Luft, spannendes unwegsames Gelände, das Spiel von Licht und Schatten, Bachläufe, Tierspuren, eine artenreiche Pflanzenwelt und ist gleichsam ein Ort der Ruhe und Entspannung. Aufenthalte im Wald fördern durch ihre vielfältigen Sinnesanregungen die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder.

Damit die Entdeckerfreude nicht getrübt wird, rät die Unfallkasse NRW pädagogischen Fachkräften und Kindertagespflegepersonen bei Ausflügen in den Wald auf Folgendes zu achten:

Essen im Wald
Dass man Pilze im Zweifelsfall nicht essen sollte, ist hinlänglich bekannt. Ungiftige Waldfrüchte wie Blau- oder Walderdbeeren, die gerade Kinder dazu einladen, sie direkt von der Hand in den Mund wandern zu lassen, können jedoch auch durch Tierspeichel, Tierkot oder Tierurin verunreinigt sein. Ebenso könnte der riskante Fuchsbandwurm so übertragen werden. Es dürfen demzufolge grundsätzlich keine Waldfrüchte in den Mund gesteckt bzw. gegessen werden.
Vom Trinken des Wassers aus Bachläufen oder aus klaren Quellen ist ebenfalls abzuraten, da Viren, Bakterien und Parasiten-Eier, die zumindest Übelkeit erregen, aber auch Krankheiten auslösen können, mit bloßem Auge nicht zu sehen sind.
Vorsicht ist auch bei Pflanzen geboten, die man zu kennen glaubt. Einige unbedenkliche Pflanzen wie z.B. der Bärlauch haben giftige Doppelgänger wie das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose.
Im Wald sollten aus diesen Gründen grundsätzlich nur mitgebrachte Speisen und Getränke verzehrt werden.

Insekten
Den Kindern sollte bekannt sein, dass sie nicht nach Insekten schlagen und vor allem in den Sommermonaten auf den Verzehr von süßen Nahrungsmitteln verzichten. Bei Trinkflaschen ist darauf zu achten, dass diese verschlossen zu halten sind bzw. mit Strohhalm getrunken wird.
Bei vorhandener Disposition können Insektengifte bei Kindern unter Umständen zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen führen. Vereinbarungen über die eventuell erforderliche Gabe von Medikamenten sollten zwischen den Eltern der betroffenen Kinder und den Erzieherinnen bzw. dem Träger der Einrichtung schriftlich festgelegt werden. Für solche Fälle muss ein Notfall-Set mitgeführt werden.

Der Eichenprozessionsspinner
Der giftige Eichenprozessionsspinner breitet sich in Deutschland immer mehr aus. Der Kontakt mit den Brennhaaren dieser Tiere ruft allergische Reaktionen hervor. Auch alte, am Boden liegende oder am Baum haftende Gespinstnester der Raupen sind noch jahrelang giftig. Achtung! In den Nestern ist die Konzentration der lange haltbaren Brennhaare besonders hoch. Warnschilder, die vor dem Eichen-prozessionsspinner warnen, sind deshalb unbedingt ernst zu nehmen.

Zecken
Zecken werden vorwiegend in den Monaten März bis Oktober aktiv und halten sich bevorzugt in niedrigem Buschwerk, auf Sträuchern, Gräsern oder Farnen auf und werden von dort passiv abgestreift. Da der Speichel einer Zecke eine betäubende Substanz enthält, bleibt ein Zeckenstich beim Menschen häufig unbemerkt.
Zecken können zwei für Kinder relevante Infektionskrankheiten übertragen, nämlich die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose.
Die Kinder sollten Kleidung tragen, die den Körper vollständig bedeckt. Die Strümpfe sollten dabei über die Hosenbeine gezogen werden. Nach dem Waldaufenthalt sind die Kinder sorgfältig nach Zecken abzusuchen. Helle Kleidung erleichtert das Auffinden von Zecken.

Ausführliche Informationen können der Broschüre „Mit Kindern im Wald“ (DGUV Information 202-074) entnommen werden.

Unsere Pressemitteilung können Sie hier herunterladen: Mit Kindern im Wald