Uhr
Lärm-Akustik-Belastungen in Schulen

Lärm und eine schlechte Raumakustik werden im Schulalltag von Schülerinnen und
Schüler sowie von Lehrkräften als sehr belastend empfunden.
Im Mittel liegt der Schallpegel im Unterricht zwischen dem eines normalen und lauten Gespräches zwischen 60 bis 70 dB(A). In Grundschulen können Werte von 70 bis 75 dB(A) erreicht werden. Diese Werte sind entsprechend den Vorgaben der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung in verschiedenen Studien, u. a. einer UK NRW-Studie, ermittelt worden. Gehörschädigender Lärm beginnt ab einem Pegel von 85 dB(A).
Wenn auch die gehörschädigenden Schalldruckpegel über 85 dB(A) im Schulalltag selten erreicht werden, können als störend empfundene Geräusche bereits Physis und Psyche beeinträchtigen: Zu den physischen Beeinträchtigungen gehören neben den Schädigungen des Gehörs und der Stimme Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Angst und Schlafstörungen sowie Erschöpfungszustände, die sich aus dem angestrengten Zuhören bei schlechter Raumakustik und daraus resultierender ständiger Anspannung ergeben.
Die psychischen Effekte umfassen die ungenügenden Aufmerksamkeits-, Konzentrations-und Gedächtnisprozesse und die sich daraus ergebende begrenzte Ausdauer bei Lehrkräften und der Schulklasse.
Insbesondere im Fremdsprachenunterricht, aber auch bei Lernenden mit nichtdeutscher Muttersprache oder mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen sowie Lernenden mit eingeschränktem Hörvermögen beeinflusst eine schlechte Raumakustik mit langen Nachhallzeiten die Lernleistungen.
Nicht zuletzt nimmt die Sensibilität für die Belange anderer ab, was das kommunikative Verhalten stört und das soziale Miteinander im Unterricht beeinträchtigt. Unruhe und Lärm an Schulen haben häufig organisatorische und pädagogische Ursachen. Hinzu kommt eine steigende Zahl verhaltensauffälliger Kinder und Jugendlicher, die für zusätzliche Lautstärke sorgen, oder inadäquate Klassengrößen. Aber auch überalterte Baustrukturen spielen beim Thema Lärm und Akustik in Schulen eine Rolle. Dementsprechend sollten effektive Präventionsmaßnahmen auch beim Bau ansetzen.
In diesem Maßnahmenkatalog zur Reduzierung von Lärm-Akustik-Belastungen in Schulen stellen wir Ihnen pädagogisch-organisatorische-, personenbezogene- und baulich-technische Hinweise vor. Diese können einen Beitrag leisten zu einem erfolgreicheren Lehren und Lernen.
So kann der Maßnahmenkatalog verwendet werden
Der Maßnahmenkatalog zur Reduzierung von Lärm-Akustik-Belastungen kann in den unterschiedlichsten Arbeitsgremien der Schule bearbeitet werden, um Entwicklungsbedarfe zu erkennen. Als Beispiele seien Fachkonferenzen oder Schulentwicklungsgruppen zu nennen. Der Schulträger hat im Rahmen seiner Verpflichtungen aus dem § 79 Schulgesetz NRW „Bereitstellung und Unterhaltung der Schulanlage und Schulgebäude“ und den entsprechenden arbeitsschutzrechtlichen und baulichen Bestimmungen zu Lärm und Akustik, die Schule entsprechend auszustatten.
Der Maßnahmenkatalog soll Schulen und Schulträgern Anregungen geben für eine Reduzierung von Lärm-Akustik-Belastungen. Im Katalog bzw. im Text finden Sie fett gedruckte Aussagen, die einem jeden Themenbereich vorangestellt sind. Diese Aussagen gilt es für Sie zu überprüfen. Nachfolgend erläutern Beispiele oder Fachinformationen die Aussagen. Am Ende eines jeden Maßnahmenbereichs finden Sie Kopiervorlagen für die Bestandsaufnahme und den Entwicklungsbedarf in den einzelnen Handlungsfeldern. Eine Linkliste rundet jeden Maßnahmenbereich ab. Denken Sie daran, dass eine regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen stattfinden sollte.
Der Maßnahmenkatalog "Lärm-Akustik-Belastungen in Schulen" ist nur online abrufbar. Damit sind die Links in dem Maßnahmenkatalog schneller abrufbar und Sie können Eintragungen in den Listen zur Bestandsaufnahme und dem Entwicklungsbedarf vornehmen. Hier können Sie den Maßnahmenkatalog herunterladen: Medien