Jugendfeuerwehr - Die Aktiven von morgen
Fast 20.000 Kinder und Jugendliche gehören in Nordrhein-Westfalen zur Jugendfeuerwehr. Über 1000 Gruppen der Freiwilligen Feuerwehren bieten für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Die heutigen Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind die Aktiven von morgen – auch sie stehen unter dem Schutz der Unfallkasse NRW. Das Spektrum der Jugendfeuerwehr muss dabei weiter gefasst sein. Neben den Übungen, Lehrgängen und sportlichen Aktivitäten sind auch Gemeinschaftserlebnisse einer lebendigen, altersgerechten Jugendarbeit Bestandteil der Jugendfeuerwehr.
Gemeinschaft erleben
In den Jugendfeuerwehren erleben Kinder Gemeinschaft, die sich heute kaum noch im Alltag finden: Zeltlager, Schwimmen im Badesee, Ausflüge mit Bootfahren und Lagerfeuer. Ein Quäntchen Risiko lässt sich nicht vermeiden – die Unfallkasse NRW nimmt es auf ihre Schultern. Und das auch, wenn nicht der Dienst im Mittelpunkt steht, sondern der gemeinsame Spaß bei Unternehmungen.
Unfallkasse NRW verleiht den Jugendfeuerwehr-Sicherheitspreis 2022
Jedes Jahr schreibt die Unfallkasse NRW den Jugendfeuerwehr-Sicherheitspreis (JFSP) aus und ruft die Jugendfeuerwehren in NRW auf, sich mit interessanten Projekten im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu bewerben. Der JFSP soll die Mitglieder der Jugendfeuerwehren anspornen, sich mit den Aspekten der Sicherheit und des Arbeitsschutzes in der Jugendfeuerwehr auseinanderzusetzen. Wer gute Ideen zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der Jugendfeuerwehr hat, kann sich um den JFSP bewerben. In den vergangenen Jahren haben die Angehörigen der Jugendfeuerwehren in NRW zahlreiche Vorschläge eingereicht, die sich bei der täglichen Arbeit der Jugendfeuerwehren bewährt haben. Einige dieser Vorschläge waren so gut. dass sie auch von den aktiven Feuerwehrangehörigen übernommen und eingesetzt wurden. Es hat sich gezeigt, dass durch die Teilnahme am JFSP das Verständnis für den Arbeits- und Gesundheitsschutz vertieft wird. Nicht zuletzt profitieren alle davon, wenn Ideen und daraus Verbesserungsvorschläge entstehen, die helfen, Unfälle zu vermeiden.
Nachdem zum Bewerbungsschluss, welcher immer am 31. Dezember des laufenden Jahres liegt, verstrichen war wurden die eingegangenen Bewerbungen gesichtet und dem Feuerwehrausschuss der Unfallkasse NRW vorgelegt. Diesem obliegt die Entscheidung über die Vergabe der Preise für den JFSP.
In diesem Jahr fand die Preisverleihung im Rahmen der Messe 112RESCUE in Dortmund statt. Bei der erstmals stattfindenden Messe veranstaltete die Jugendfeuerwehr NRW ihren Landesjugendfeuerwehrtag, zu dem die Unfallkasse NRW eingeladen war, die Preisverleihung des JFSP durchzuführen. Alle teilnehmenden Jugendfeuerwehren waren konnten an der Veranstaltung teilnehmen.
Im Vorfeld besuchte ein Videoteam der Jugendfeuerwehr NRW fünf der sechs teilnehmenden Jugendfeuerwehr-Gruppen und drehte Videos, in denen die Jugendfeuerwehren ihre Ideen vorstellten. Diese Videos wurden jeweils bei der Preisverleihung gezeigt, sodass sich die Anwesenden auch ein Bild von den eingereichten Beiträgen machen konnten.
Gemeinsam mit Birgit Damaschke, Mitglied des Feuerwehrausschusses und Michael Stock, Vorsitzender des Feuerwehrausschusses, konnte Johannes Plönes, stellvertretender Geschäftsführer der Unfallkasse NRW, die Jugendfeuerwehren für ihre Bewerbungen auszeichnen.
Die PREISTRÄGER JFSP 2022
1. Preis: Jugendfeuerwehr Winterberg-Siedlinghausen
Eine Abfrage in der Gruppe zu Fragen der Sicherheit im Übungsdienst hat ergeben, dass viele das Leitersteigen in Dunkelheit als unangenehm empfinden. Dies hat zu einigen Vorschlägen geführt, wobei die Idee, dort eine Art von Beleuchtung anzubringen, weiterverfolgt wurde. Nach verschiedenen Versuchen in Bezug auf Anbringung und Lichtfarbe wurde ein Steckleiterteil nach den Überlegungen ausgestattet.
Jugendfeuerwehr Winterberg-Siedlinghausen wurde mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro, einem Pokal und einer Urkunde ausgezeichnet.
2. Preis: Jugendfeuerwehr Brilon
Die JF Brilon wollte neben dem Helm eine weitere nützliche Kopfbedeckung beschaffen.
Dabei entstand die Idee eine Mütze für die kalte Jahreszeit zu beschaffen. Allerdings sollte die Mütze in der Dunkelheit auch für eine verbesserte Sichtbarkeit sorgen. Aus diesem Gedanken wurde dann eine Mütze gestaltet, die mit nachleuchtendem Material bestickt ist.
Für diese Idee erhielt die Jugendfeuerwehr Brilon Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, einen Pokal und eine Urkunde.
3. Preis: Jugendfeuerwehr Kalletal-Kalldorf
Die Jugendfeuerwehr hat in jedem Jahr einen „Sicherheitsdienst“, also einen Dienstabend an dem Fragen der Sicherheit behandelt werden. Im Jahr 2022 ging es um die Fahrräder, mit denen die Jugendlichen zum Dienst fahren. Zusammen mit einem Zweiradmechaniker wurde die Verkehrssicherheit der Räder überprüft. Zur Abrundung des Themas gab es auch noch einen Unterricht zum Verhalten im Straßenverkehr. Für 2023 ist ein „Sicherheitsdienst“ mit dem Schwerpunkt „Gerätehaus“ geplant.
Der dritte Preis des JFSP ist mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro, einem Pokal und einer Urkunde dotiert.
Weitere Bewerber:
JF Meschede Wehrstapel-Eversburg
Unter dem Motto „Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen“ gestalten die JF, das Jugendrotkreuz und die DLRG gemeinsame Dienste, in denen jede Organisation ihr Fachwissen einbringt. Die Übungen werden von den Jugendlichen selbst gestaltet. Sie sollen der Netzwerkbildung, dem gegenseitigen Verständnis und der sicheren Zusammenarbeit auch bei späteren Einsätzen dienen.
JF Weeze
Gruppe 1 Spind-Beauftragter
Da es in der Vergangenheit immer wieder zu sorglosem Umgang mit der Bekleidung gekommen war, wodurch diese auch z.B. durch Schimmel beschädigt wurde, wurde darauf mit dem Spind-Beauftragten reagiert. Dieser soll sich um die richtige Aufbewahrung, Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit der Schutzausrüstung kümmern. Ein Muster-Spind dient als Referenz.
Gruppe 2 „…da unter leuchten wir“
In der dunklen Jahreszeit (rund um St. Martin) findet ein Übungsabend zum Thema Ausleuchten, Beleuchten, Reflexion und Wahrnehmbarkeit statt. Dabei wird auch auf den Straßenverkehr bei den Wegen zum und vom Übungsabend eingegangen.
Jugendfeuerwehr-Sicherheitspreis: die Preisträger und Bewerbungen der vergangenen Jahre
Eine Übersicht über alle eingereichten Bewerbungen für den Jugendfeuerwehr-Sicherheitspreis der Jahre 2008 bis 2022 finden Sie hier.
Merkblatt zur Teilnahme von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr an Ausbildungsveranstaltungen außerhalb der Jugendfeuerwehr und im Einsatz
Mit Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG NRW) zum 1. Januar 2016 dürfen Mitglieder der Jugendfeuerwehr nach § 13 Absatz 1 Satz 6 mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten ab dem 16. Lebensjahr auch außerhalb der Jugendfeuerwehr zu Ausbildungsveranstaltungen und im Einsatz zu Tätigkeiten außerhalb des Gefahrenbereichs herangezogen werden.
Das Gesetz bietet die Chance, motivierend auf den Übertritt von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr hinzuwirken, indem der Leiter der Feuerwehr den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr die Möglichkeit einräumt, auch außerhalb der Jugendfeuerwehr an Ausbildungsveranstaltungen und ggf. Einsätzen teilzunehmen sowie die Kameradinnen und Kameraden der Einsatzeinheiten kennenzulernen.
Die Jugendfeuerwehr NRW hat mit Unterstützung des Arbeitskreises Recht des VdF NRW in Zusammenarbeit mit der Unfallkasse NRW ein Merkblatt zur Teilnahme von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr an Ausbildungsveranstaltungen außerhalb der Jugendfeuerwehr und im Einsatz erarbeitet.
Außerdem wird den Erziehungsberechtigten der Mitglieder der Jugendfeuerwehr eine „Einverständniserklärung Ausbildung und Einsatz“ zum direkten Ausfüllen angeboten.
Das Merkblatt kann hier herunter geladen werden. Hier finden Sie das Formular der Einverständniserklärung.
Empfehlungen für Kinderfeuerwehren in Nordrhein-Westfalen
Informationen zu Kinderfeuerwehren finden Sie hier.
Impfschutz
Für die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr empfiehlt die Unfallkasse NRW ausreichenden Impfschutz. Eltern können damit dafür sorgen, dass viele Gesundheitsgefahren bereits von vornherein abgewendet werden. Insbesondere die Standardimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie werden angeraten. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Sinnvoll ist auch, dass sich junge Feuerwehrleute gegen Hepatitis A und B impfen lassen. Für Kinder und Jugendliche zwischen neun und 17 Jahren bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung die Schutzimpfung gegen Hepatitis B.